Sonntag, 18. November 2012

Auf A Wort – die STS-Coverband

Ja, der Sandal Tolk mag auch Kultur. Gestern abend konnte ich sie erleben, die STS-Coverband "Auf A Wort". Schon der Name der Band ist Programm und ließ erahnen, was mich erwartet.

Die Vorfreude seit Sommer war groß, die Karten lagen schon lange bereit und gestern..gestern war's soweit. 


Die Verkaufshalle von AUT.OS Vilsbiburg, in der sonst Autos zum Verkauf angeboten werden, hat sich in eine Kleinkunstbühne verwandelt. Um 19 Uhr war Einlass. Es hieß pünktlich sein, wenn man noch gute Plätze ergattern will. So standen meine bessere Hälfte und ich zusammen mit anderen Fans bereits 15 Minuten in der Kälte und sahen durch die Scheiben den Bandmitglieder bei den letzten Proben zu. Immer mehr Fans kamen und endlich wurden wir hineingelassen. Die Halle füllte sich und war dann bis auf zwei Plätze in der Mitte (lt. Mathias Rasch) ausverkauft.

Das Konzert war einfach genial. Am Anfang für mich zwei eher unbekannte Stücke, dann die Begrüßung durch Mathias Rasch. Ah, die Band ist gar nicht so ernst und schwermütig, wie die ersten Stücke meinen lassen. STS-mäßig halt. Nachdenkliche Stücke und politische Texte gehören zum Repertoire genauso dazu wie Liebe, Party und Lemsgfui (Lebensgefühl).

Leider habe ich nicht mehr alle Titel in Erinnerung, drum will ich mich auf die für mich musikalischen Höhepunkte beschränken. Losgegangen ist es mit dem doch sehr nachdenklichen Song "I hab di leben g'sehn". Ein Familienvater, der sich mit seinem Auto absichtlich zu Tode fährt, schwerer Tobak zu früher Stunde. Dann gefolgt von "Es fangt genauso an".  Dieser Song beschreibt, wie "es" wieder losgeht, wie wieder Scheiben eingeschlagen werden, wie wieder Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Andersseins diskriminiert und schikaniert werden. Sehr ernüchternd und wahr, was der alte Franz aus dem Lied so meint. Und dann die Titel "Der alte Mann" und "Großvater", da brachen die Emotionen durch. Das war STS pur, gefühlvoll und einfach echt.

Zwischendrin gaben die Bandmitglieder Mathias Rasch, Chris Huber und natürlich Peter Schuster Geschichten und Anekdoten über sich und STS zum Besten. So authentisch waren sie, dass man ihnen vor der Pause fast abkaufte, dass sie jetzt aufhören werden, um den Spätfilm auf 3Sat noch zu sehen. Aber eben nur fast. Dass hin und wieder eine Flasche im Publikum umfiel und bedingt durch den Steinboden entsprechend Lärm machte, wurde mit genausoviel Humor kommentiert, wie über die langweiligen Proben beim Schuster Peter erzählt wurde. 

In der Pause muss es dann noch einen Unfall mit einer Glaswand gegeben haben, so erzählte man. Aber das nur am Rande. Und mit Begeisterung hat die Band dem Autohaus Ostermaier nahegelegt, sich doch mit einem T5 als Sponsor einen Namen zu machen. War aber nur Spaß.

Nach der Pause ging's dann mit Vollgas weiter, weg von der Nachdenklichkeit, von der Schwermut hin zu den fetzigen Nummern, die genauso zu STS gehören. Natürlich waren Beatles-Coversongs dabei, wie "Da kummt die Sunn". Nicht zu vergessen, das geniale Medley. 

Und dann halt: "Gö, du bleibst heut Nacht bei mir" (Nimm des Bandl aus de Haar). Eine Steigerung war nur noch durch die allbekannten Titel wie "Irgendwann bleib i dann dort" und "Kalt und Kälter" möglich. Wie gesagt, zwischendrin noch viele andere geniale Titel, aber wer kann sich das alles merken? 


Als dann der Abschluss mit "Auf A Wort" eingeleitet wurde und danach das Publikum "Fürstenfeld" intonierte, dann war es klar, dass dieser Abend schee war. 

Man merkt, daß die sechs Bandmitglieder Spaß an diesem Projekt haben. Ich find es schön, daß die Sechs sich immer wieder zusammenfinden, obwohl jeder von Ihnen ja bereits in anderen Bands spielt. Besucht mal auch die Homepage von "Auf A Wort", dort findet ihr auch den Tourplan für 2013. Laßt Euch dieses Event nicht entgehen.

Obligatorisches:


Die Bilder sind zwar nicht vom gestrigen Konzert, dafür von der Homepage der Band zum Download freigegeben. Vielleicht folgen noch weitere. Die Verlinkung der Texte erfolgt auf die offizielle Fanpage von STS. Zu erwähnen ist noch, dass die Urheberrechte an den Liedtexten bei den jeweiligen Künstlern (vorwiegend Gert Steinbäcker, Günter Timischl und Schiffkowitz) und/oder Verlagen (vorwiegend Edition Scheibmaier, Austria Artist) liegen.

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